Wanderer kommst Du ins so wunderbar wanderbare Waldviertel, dann verschließe dich auch nicht der Kultur. Davon bietet auch die nördlichste Region Österreichs eine überaus breite Palette. Ein besonderes, nicht alltägliches und deshalb besonders interessantes Beispiel is der 2012 eröffnete Skulpturenpark bei Pehendorf in der Gemeinde Rapottenstein südlich von Zwettl.
Auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmeter sind über 200 Unikate ausgestellt. Die Bezeichnung des Parks „Kunst zwingt Rost“ ist Programm, sind doch sämtliche Skulpturen aus Metall gefertigt, treffender formuliert, aus Eisenschrott, der bekanntlich unbehandelt recht rasch Rost ansetzt. Den Besuchern bietet sich eine phantastische, utopische Welt, die auch einem Science-Fiction-Film entsprungen sein könnte
Fantastische Fauna
Auf der Ausstellungsfläche, einer Wiese, wurden die Skulpturen, die allesamt aus Alteisenteilen das Licht der Welt erblickt haben, nach Themengruppen aufgestellt. Sie umfassen Allegorien und Mystizismen, Götter, Helden und Dämonen, Gruppenskulpturen, Fantastische Fauna, Reliefs und Kleinskulpturen.
Schöpfer dieser bestaunenswerten Welt ist Helmuth Hammel. Der autodidakte Künstler lebt seit nahezu vier Jahrzehnten im Waldviertel, ist Tierliebhaber und kommt ursprünglich von der Fotografie (Landschaften – rund um die Welt – möglichst ohne Menschen). Der Schaffensbeginn seiner Skulpturen war eigenen Angaben zufolge zunächst eher praxisbezogen (Geländer, Kleinmöbel, etc.). Gleichzeitig erfolgten die ersten künstlerischen Versuche – beginnend mit dem „Pleitegeier“. Und letztlich mit bis zu 300 kg schweren Großobjekten. Dazwischen immer wieder Objekte wie Luster, Wandleuchten, Tischgestelle, Weinständer, Blumenständer, etc. Später erfolgte eine immer stärkere Konzentration auf die Umsetzung der eigenen Fantasie in Form von Allegorien, Dämonen, Götter- und Götzenbildern sowie Darstellungen aus der Mythologie.
Der Skulpturenpark ist ganzjährig, rund um die Uhr, bei freiem Eintritt geöffnet und gut mit dem Kfz erreichbar. Ein Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe. Übrigens Besichtigung: Diese ist auch in Form eines Rundgangs zusammen mit dem „Rostbezwinger“ möglich – allerdings nur nach Vereinbarung.
Kultur und Natur – eine wunderbare Symbiose
Wer sich nach geistigen Inhalation der Skulpturenlandschaft noch ein wenig die Füße vertreten und zudem die prachtvolle Landschaft genießen möchte, dem bietet sich in unmittelbarer Nähe eine Wanderung entlang des Lohnbaches bis zum Lohnbachfall mit mehrere Kaskaden an. Das Naturdenkmal Lohnbachfall liegt am Oberlauf des „Kleinen Kamp“. Der Rundwanderweg führt durch Wiesen und Wälder und vorbei an den für das Waldviertel typischen, wie ebenso prachtvollen Felsformationen.
Kontakt
Helmuth Hammel
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